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Christine Länger Kramer und Sabrina Roggenbau, PH Zug

Leider assoziieren viele Erwachsene negative Erinnerungen mit ihrer eigenen Schulzeit. Daher ist ein guter Start in ein Elterngespräch genauso wichtig, wie das Gespräch selbst – es sorgt für eine angenehme und wohlwollende Stimmung.

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Claudius Henning und Wolfgang Ehinger (2016) nennen dies die «Anwärmphase» und schreiben:

 

«Mit der Begrüssung ist es wichtig den Kontakt zu den einzelnen Gesprächsteilnehmenden aufzunehmen. Fallen Sie nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern wechseln Sie zunächst einige belanglose Worte mit den Eltern, achten Sie aber darauf, dass Sie mit beiden Eltern Kontakt aufnehmen.
 

Wenn Sie die Eltern zum ersten Mal sehen, können Sie ihrer Freude darüber Ausdruck verleihen sie kennen zu lernen. Zeigen Sie Interesse an Beruf, anderen Familienmitgliedern, dem neugebauten Haus, dem früheren Wohnort, wie sich die Familie in der neuen Umgebung eingelebt hat, an allem, was sich momentan anbietet und geeignet ist das Vertrauen herzustellen und eine unsichtbare Brücke zu bauen. Es geht schlichtweg um ein Anwärmen, um ein Kennenlernen bzw. «Bekanntschaftspflege», um den Boden für das Gespräch zu bereiten.
 

  • Sind Sie gut durch den Berufsverkehr gekommen?

  • Sie sind ja zum ersten Mal hier im Klassenzimmer. Schauen Sie sich in aller Ruhe um, Ihr Michael verbringt ja einige Zeit hier. Dort ist sein Tisch.

  • Sie wohnen ja noch nicht lange hier? Wie gefällt es Ihnen hier in XY?

  • Haben Sie schon Kontakt gefunden hier?

  • Ich habe gehört, Sie arbeiten bei XY. Wie ist eigentlich die momentane Arbeitslage dort?

  • Sie arbeiten dort als Werbeberater. Was müssen Sie da eigentlich konkret machen?

  • Sie sind ja momentan sicher sehr im Stress mit dem Hausbau. Wie weit sind Sie denn?

  • Wir kennen uns ja noch, ich war ja auch Klassenlehrerin bei Ihrer Tochter Manuela. Wie geht es ihr denn auf der Realschule?

  • Es ist ja ein herrliches Wetter heute. Eigentlich sollte man es zu einem Spaziergang nützen.»

 

Dabei kann ergänzend auch von sich erzählt werden, z.B. wie lange bin ich an dieser Schule, vielleicht bin ich selbst auch Mutter oder Vater, wohne ganz in der Nähe etc.

 

Quelle:

Henning, Claudius / Ehinger, Wolfgang (2016): Das Elterngespräch in der Schule. Von der Konfrontation zur Kooperation. Augsburg: Auer Verlag.
 

 

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